Bei der Magen- und Darmspiegelung kann jeweils der obere bzw. untere Dünndarm eingesehen werden. Der dazwischenliegende Dünndarmabschnitt wurde lange als die „black box“ des Verdauungstrakts bezeichnet. Seit einigen Jahren hat sich hier als Untersuchungsmethode die Kapselendoskopie bewährt:
Hierbei wir eine Kapsel (in der Größe einer Antibiotikatablette), ausgestattet mit einer Lichtquelle und einer Kamera geschluckt, diese wird durch die natürliche Darmbewegung vorwärts befördert und nach einigen Stunden auf natürlichem Wege ausgeschieden.
Über einen extern am Körper getragenen Rekorder werden alle Aufnahmen gespeichert und können anschließend am PC angeschaut und ausgewertet werden.
Die Kapsel ist ein Einmalprodukt und wird in der Kanalisation entsorgt.
Es handelt sich um eine sehr angenehme und komplikationsarme Untersuchung, allerdings ist auch hierfür zuvor eine Darmentleerung erforderlich.
Einverständnis Kapselendoskopie
Die Kosten werden von der Kasse bei Verdacht auf Darmblutungen/unklarer Blutarmut übernommen, wenn Magen- und Darmspiegelung unauffällig waren.
Kapsel-Endoskopie Dickdarm
In seltenen Fällen wird eine ähnliche Kapsel zur Untersuchung des Dickdarms eingesetzt.
Diese innovative Untersuchungsmethode ermöglicht die Betrachtung der Dickdarmschleimhaut ohne Einführen eines Koloskops. Die Hauptindikation ist die Früherkennung von Krebsvorläuferläsionen (Darmpolypen). Die Wahrscheinlichkeit einer Erkennung von relevanten Polypen liegt bei > 90%.
Im Rahmen eines Verbundprojekts gehören wir zu den ausgewählten 25 bundeweiten Referenzzentren, die diese Methode routinemäßig anbieten und hohe Qualitätsstandards einhalten.
Wichtig zu erwähnen ist, dass für den Fall des Nachweises eines Polypen dieser in Abhängigkeit von der Dringlichkeit mittels konventioneller Darmspiegelung entfernt werden muss (ca. 20 – 30% der Fälle).
Die Krankenkasse übernimmt die Kosten für diese Untersuchung in der Regel NICHT!